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Ein Heim für Hühner - das hat auf Hof Hagdorn gerade noch gefehlt!

Wissen/Hagdorn Bei einem Projekt des „Lernortes Bauernhof“ auf Hagdorn kamen gleich sechs Gruppen Jugendlicher aus dem Oberbergischen zum Einsatz.

Einen abgewrackten Bauwagen hatte Familie Euteneuer aufgetan und sich dann auf die Tatkraft und Kreativität von über 60 Jugendlichen, die bei VSB GmbH in Waldbröl und Gummersbach eine Berufsvorbereitungsmaßnahme der Arbeitsagentur durchlaufen, verlassen.





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Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Der „Hühnerstall auf Rädern“ bietet seinen zukünftigen Bewohnerinnen nicht nur ein wärmegedämmtes behagliches Inneres, sondern fällt durch seine kreativ gestalteten und mit viel Liebe zum Detail bemalten Außenwände ins Auge. Jede Menge selbstbewusster und wehrhafter Hühner zieren die Fassaden, und spätestens jetzt wissen die Füchse der umliegenden Wälder Bescheid: auf Hof Hagdorn sagen sich Fuchs und Huhn nicht „Gute Nacht“, hier sagen die Hühner den Füchsen die Wacht an.
Den Wandergesellen früherer Zeiten tat es die „Praxisgruppe Farbe/Raumgestaltung“ nach, die sich ohne Handy, aber mitsamt ihres kompletten Gepäcks und ihrer Marschverpflegung querfeldein durch die Wälder schlug.

Und im „Landschaftsmuseum“ von Josef Pieper in Birken - Honigsessen erblickten so manche Jugendliche zum ersten Mal Gerätschaften, die unsere Vorfahren alltäglich in die Hand nehmen mussten, um das eigene Überleben und das ihrer Tiere zu sichern.


Wandern, Arbeiten auf dem Hof, gemeinsames Kochen und Essen, Feierabend am Lagerfeuer oder am Kamin und Übernachten im Schlafsaal des Jugendgästehauses- all dies war so ganz anders für die Jugendlichen aus Waldbröl und Gummersbach. Sie sind an die Grenzen ihrer körperlichen Belastbarkeit gekommen, haben sich Blasen an den Füßen gelaufen, sind morgens um sechs aus dem Bett gescheucht worden, haben den ganzen Tag an der frischen Luft geschuftet, sich über die Waffeln zum Nachmittagskaffee gefreut, dabei ihr Handy gar nicht vermisst und gemerkt, wie viel Spaß es macht, unter einfachen Bedingungen gemeinsam zu arbeiten und an einem Strang zu ziehen: wir geben den Hühnern ein Zuhause!
Die Umwidmung des Bauwagens in ein Hühnerhaus war der Hauptbestandteil der jeweils dreitägigen Aufenthalte der Jugendlichen aus Waldbröl und Gummersbach. Mithilfe bei den täglichen Hofarbeiten im Stall und auf dem Hofgelände war ebenso angesagt wie der körperliche Einsatz beim Zäune abbauen, beim Holz machen, beim Fallobst sammeln oder im Garten.
Zum ersten Mal besuchten die VSB - Jugendlichen aus dem Oberbergischen den Hof Hagdorn, den sie aufzum Teil abenteuerlichen Wegen aus Waldbröl erst einmal zu Fuß erreichen mussten. Da die dreitägigen Ausflüge unter das Motto „Arbeit früher und heute“ gestellt waren, hatte sich jede Gruppe eine etwas andere Herangehensweise ausgedacht.

Die „Praxisgruppe Metall“ wanderte auf der „Straße der Arbeit“ wie vor 100 Jahren auf Schusters Rappen von Wald bröl aus bis zur Windecker Grube Silberhardt, um dort bei der Grubenbesichtigung zu erfahren, wie hart nach einem langen Fußmarsch ein Arbeitstag unter Tage gewesen sein muss.

So war „Arbeit früher“. Die „Praxisgruppe Hauswirtschaft“ nahm von Waldbröl aus den Weg über Bruchhausen im Holperbachtal unter die Füße und ließ sich in der historischen Bruchhauser Mühle den Mahlvorgang in einer Wassermühle demonstrieren.
So war „Arbeit früher“. Die „Praxisgruppe Hauswirtschaft“ nahm von Waldbröl aus den Weg über Bruchhausen im Holperbachtal unter die Füße und ließ sich in der historischen Bruchhauser Mühle den Mahlvorgang in einer Wassermühle demonstrieren.